Romina Salarian Romina
20.09.2023

Schülerblog: Mein Wohnort – Romina Salarian

Lesezeit: 2 Minuten

Der Ort, an dem ich am läng­sten blieb in meinem Leben, ist Bor­deaux. Das heisst wahrhaftig etwas, denn ich ziehe ständig um. Bor­deaux ist eine kul­tur­re­iche, belebte, eso­ter­ische Stadt in Süd­west-Frankre­ich. Ich erin­nere mich noch genau an die U‑Bahnen, die Touris­ten aus Paris, die ver­lasse­nen und mit schö­nen Graf­fi­ti besprayten Häusern ausser­halb des Zen­trums der Stadt, wo meine Fre­unde und ich uns nach der Schule ver­steck­ten und spiel­ten und an den schim­mern­den, beza­ubern­den See Garonne, wo wir Steine über das Wass­er hüpfen liessen.

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Ich erin­nere mich an mein Zim­mer in der kleinen Woh­nung, welch­es ein Fen­ster besass, von wo aus man per­fekt auf das Dach klet­tern kon­nte, auf dem ich per­fek­te Aus­sicht auf alles hat­te und worauf ich immer etwas las, wenn ich nicht schlafen kon­nte. Unten im Inneren der Stadt gibt es unzäh­lig viele tolle Orte, vor allem kleine Buch­lä­den, die alle aneinan­derg­erei­ht Alleen bilden. Der See Garonne ist ein­er der schön­sten Orte, die ich in meinem Leben zu Gesicht bekom­men habe. Man spürt eine Art Verbindung, wenn man ihn anschaut, eine gewisse Sen­ti­men­tal­ität, die unbeschreib­lich ist.

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Bor­deaux ist auch bekan­nt für seine Mon­u­mente und Wein­felder, die riesig sind. Natür­lich gibt es auch neg­a­tive Aspek­te, wie gewisse Touris­ten, welche die Ruhe und Mys­te­riosität der Stadt stören, wohin sie auch gehen, jeden­falls manche davon. Wie sehr auch das Rauchen nor­mal­isiert ist, dies ist schreck­lich für die jün­gere Gen­er­a­tion, denn diese jun­gen Men­schen wach­sen mit dem Gedanken auf, dass Rauchen nichts Neg­a­tives ist. Wie bere­its erwäh­nt, habe ich an vie­len Orten gelebt: Aberdeen, Teheran, Paris, Zürich, Lau­sanne, Bris­tol und Ita­hari (in Nepal). Aber Bor­deaux wird für immer rausstechen, denn es ist der einzige Ort, den ich als Heimat beze­ich­nen würde, als Wohnort. Ich würde für jeden, der die Möglichkeit besitzt, empfehlen, min­destens ein­mal dor­thin zukom­men. Dieses nos­tal­gis­che, feine Gefühl, welch­es diese Strassen einem geben, ist unbeschreib­lich. Jed­er Bewohn­er würde mir zus­tim­men. Man kann es nur bestäti­gen, wenn man es erlebt hat. Die Routen, welche nach Kaf­fee, Rauch, Regen und alten Büch­ern riechen und die Atmo­sphäre, die über­all herrscht: Das ist es, die Atmo­sphäre, die Aura, das unbeschreib­liche Gefühl, welch­es man in jed­er Ecke spürt. Bor­deaux wird für immer mein Liebling­sort bleiben. Ich wün­schte bloss, dass ich mehr Zeit dort ver­brin­gen kön­nte, denn, obwohl ich plane, den Rest meines Lebens zu reisen und mich niemals an einen Ort zu binden, gibt es kaum einen Tag, an dem ich mich nicht zurück­sehne, an meine Heimat, meinen Wohnort.

Text von Romi­na Salari­an

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