Arturs Krasnopjorovs Arturs
11.01.2024

Schülerblog: Angst – Arturs Krasnopjorovs

Lesezeit: 2 Minuten

Ich habe grosse Angst vor der Dunkel­heit. Allerd­ings nicht genau von der Dunkel­heit selb­st, son­dern davor, was sich in der Dunkel­heit befind­et. Im Dun­klen weiss man nie, was oder wer vor einem ste­ht. Vielle­icht liegen vor einem kleine Kisten, über welche man dann auch stolpert, vielle­icht sog­ar auch eine ganze Per­son, die nur darauf wartet, einen zu erschreck­en, sobald man in die Fin­ster­n­is ein­tritt. Sobald man in die geheimnisvolle Dunkel­heit ein­dringt, weiss man nicht mehr, was man als näch­stes tun soll. Alles ist stock­dunkel, man ist ver­wirrt und man hat kein­er­lei Lichtquellen, die einem helfen kön­nten, Auskun­ft in der Dunkel­heit zu geben. Hoff­nungs­los geht man durch die furchte­in­flössende, stille Dunkel­heit ohne jegliche Hil­fe und andere Men­schen, die einen nicht ein­sam fühlen lassen. Das Einzige, woran man nur noch denken kann, ist der Wun­sch, in nichts reinzu­laufen und hof­fen, dass nie­mand, auss­er einem selb­st, sich auch ger­ade in der Dunkel­heit befind­et und einen beobachtet. Die Dunkel­heit absorbiert alle Geräusche, bis man nur noch alleine, ohne jeglichen Mucks, ist und alles, was man nun hört, ist sein eigenes Herz, das vor Angst begin­nt, schw­er zu pochen. Man pro­biert sich zusam­men­zureis­sen, drückt die Fäuste stark zusam­men und geht mit schw­eren, aber schnellen Schrit­ten weit­er, auf der Suche nach einem Aus­gang. Jedoch weiss man tief im Inneren, dass dieses starke Selb­stver­trauen nicht lange hal­ten wird, denn je länger man sich im Dun­klem befind­et, desto mehr sinken die Hoff­nun­gen, aus dieser Fin­ster­n­is her­auszukom­men. Doch dann sieht man ein kleines, nicht allzu helles Licht vor einem scheinen. Das Licht ist nur ganz klein, trotz­dem gibt es Hoff­nung und Freude. Man ren­nt, so schnell man nur kann, zu diesem Licht. Je näher man zu dem Licht kommt, desto gröss­er wird es, bis man bei ihm ankommt. Geblendet vom Licht, da sich die Pupillen an die Dunkel­heit gewöh­nt haben, reibt man sich die Augen, bis man wieder sehen kann. Man öffnet die Augen und sieht eine helle Stadt, gefüllt von vie­len Men­schen. Anscheinend war man in eine fin­stere Gasse abge­bo­gen, doch nun ste­ht man wieder unter dem starken, war­men und freudeer­fül­len­den Licht der Sonne. Der Alb­traum ist vor­bei. Über­flutet von Freude ver­gisst man, wie sehr man Angst in der Dunkel­heit hat­te und geht weit­er, als wäre nie etwas passiert.

Text von Arturs Krasnopjorovs zum The­ma: Wovor habe ich Angst? — 3- Sek Brud­er­er